ZAMG Wetterwarnung

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Einen nicht alltäglichen Einsatz hatten mehrere Feuerwehren und Einsatzkräfte in den letzten 1,5 Tage abzuarbeiten.

Am 11.September meldeten Passanten dem Bauamt Berndorf, dass am Radweg Hochstraße in Richtung Pottenstein ein Fels abrutschte und bereits ein mehrere Zentimeter breiter, absackender Riss im Asphalt sichtbar war.

Das Bauamt verständigte daraufhin telefonisch die Feuerwehr Berndorf-Stadt zu einer gemeinsamen Lageerkundung.

Hierbei wurde festgestellt, dass tatsächlich eine akute Gefahrenlage direkt an der Gemeindegrenze zu Pottenstein bestand. Daher wurde auch umgehend die Marktgemeinde Pottenstein und die ÖBB verständigt, die rasch eine Streckensperrung veranlasste.

Nach einer gemeinsamen Evaluierung der Lage war rasch klar, dass eine konventionelle Entfernung der abrutschenden Felsnase nicht möglich war. Daher wurde auch der Abschnittsfeuerwehrkommandant und Mitglied des Sprengdienstes der NÖLFV, BR DI Rudolf Hafellner verständigt.

Gemeinsam beschlossen die Verantwortlichen der ÖBB, der Stadtgemeinde Berndorf, der Marktgemeinde Pottenstein und dem hinzugezogenen Sprengdienst, dass aufgrund der akuten Abrutschgefahr sowohl eine Gefährdung für die darunter führende Triestingtal-Bahnstrecke als auch des Radwegs bestand und eine kontrollierte Sprengung zur Zerkleinerung des Felsens unumgänglich war.

Zur Sicherung der Bahnstrecke musste daher sowohl für den Fall eines plötzlichen Abbrechens als auch für die bevorstehende Sprengung ein rund acht Meter langer Schutzwall auf Pölzmaterial errichtet werden.
Für diese Arbeit wurde die Firma Pongratz-Bau mit Feuerwehrkameraden, Baumeister DI Wolfgang Gassenbauer zur fachlichen Unterstützung hinzugezogen. Durch die Mitarbeiter des Bauhofs der Marktgemeinde Pottenstein wurden Sandsäcke zur Regen Sicherung des Spalts geliefert, als auch vom „Zimmermanngelände“ das Bauholz der Fa. Pongratz-Bau zur nur wenige 100 m entfernten Einsatzstelle gebracht.

Einsatzleiter, OBI Peter Schiffner lies auch von der FF St.Veit a.d. Triesting einige Bau- und Zimmereiversierte Mitglieder alarmieren.

Gemeinsam gelang es bis ca. 21:00 Uhr folgendes zur organisieren und fertigzustellen

-) den 8m langen Wall fertigzustellen,

-) die abbrechende Felsnase gegen Wassereintritt zu schützen,

-) die Sprenggenehmigung durch das NÖLFV einzuholen

-) die Sprengplanung zu beginnen und zu koordinieren

-) 60 Strohballen (Kleinformat) für den Folgetag 07:00 Uhr beim Bahnhof Berndorf Fabrik

-) ÖBB 2-Wege Bagger mit Muldenwaggon Bereitstellung beim Bahnhof Berndorf Fabrik ab 07:00 Uhr

-) Einsatzmannschaften für den Freitag ab 06:00 Uhr aufzustellen

Am Freitag begann der Einsatz für die Berndorfer Einsatzkräfte bereits um 06:00 Uhr.

Nach einer kurzen Lageeinweisung traf sich die KDOF und Tank-2 Besatzung mit dem Sprengdienst vor Ort an der Einsatzstelle, während eine zweite Mannschaft sich mit Mitarbeitern des Bauhofs Berndorf, einer Baurotte der ÖBB, der Firma Swietelsky (Bagger + Waggon) und einem Landwirt aus Kaumberg am Bahnhof Berndorf-Fabrik traf.

Dort wurde parallel zum laufenden Bahnbetrieb, der Arbeitszug zusammengestellt und der bereitgestellte Waggon mit 60 Strohballen beladen.

Diese wurden nach dem schienengebundenen Verlegen zur Einsatzstelle als Anpralldämpfer auf dem Schutzwall sowie vor den Schienen verteilt.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Kabelanlagen der ÖBB gelegt, um deren Ausfallrisiko so gering wie möglich zu halten.

Parallel dazu liefen die äußerst komplexen Vorbereitungsarbeiten für die Sprengung. Durch den Leiter der Sprenggruppe wurden 22 Bohrlöcher vorgegeben, die es mit Tiefen zwischen etwa 1 m und 1,7 m vorzubereiten galt.
Aufgrund der Gefahr eines Abrutschens, mussten die Bohrmannschaften ständig unter Seilsicherung ihre Arbeit verrichten.

Erst kurz vor 12 Uhr konnten die Vorbereitungsmaßnahmen abgeschlossen und mit dem Befüllen der Sprenglöcher begonnen werden.

Die Bohrlöcher wurden sorgfältig mit individuell angepassten Einzelladungen befüllt und anschließend verfüllt.

Kurz vor 13 Uhr wurde der Sicherheitsbereich um die Sprengstelle eingerichtet und mit Absperrposten gesichert.

Punkt 13:00 Uhr konnte dann „endlich“ gesprengt werden.

Nach der Freigabe durch den Sprengmeister, konnten sich alle Beteiligten selbst ein Bild von der erfolgreichen Sprengung machen.
Der Felsblock wurde wie geplant zertrümmert. Unzählige, stark zerkleinerte Felsblöcke wurden durch die Pölzwand erfolgreich vom Gleiskörper abgehalten. Damit konnte das Schutzziel äußerst erfolgreich erreicht werden.

Im Anschluss führte der Sprengdienst Nacharbeiten an der Sprengstelle durch und entfernte noch loses Material.
Parallel dazu konnte der 2-Wege Bagger der ÖBB bereits mit dem Entfernen der Geröllmassen beginnen.
Gemeinsam wurde mit den Mitarbeitern der ÖBB und dem Bauhof Pottenstein der Schutzwall abgebaut, die Strohballen wieder verladen und der Hangbereich gesäubert.

Im Anschluss daran verlegte der Bauzug wieder zum Bahnhof-Fabrik zurück.
Hier konnten die Strohballen, wieder dem Landwirten zurückverladen werden.

Durch den Streckendienst konnte die Sperre der Triestingtalbahn zwischen dem Bahnhof Berndorf-Fabrik und Pottenstein gegen 16:00 Uhr aufgehoben werden.
Zur Sicherheit wurde für die kommenden Tage seitens der ÖBB eine „langsam Fahrstrecke“ im Einsatzbereich eingerichtet.

Nach den groben Reinigungsarbeiten, konnte dieser nicht alltägliche Einsatz um 16:30 Uhr abgeschlossen werden.

Der Rad- und Fußweg bleibt aus Sicherheitsgründen noch bis auf Weiteres gesperrt.


Wir danken allen Beteiligten für die äußerst professionelle und kameradschaftliche Zusammenarbeit.

Gesamteinsatzleiter: ÖBB
Einsatzleiter Feuerwehr: OBI Peter Schiffner

Eingesetzte Kräfte:
FF Berndorf Stadt
FF St.Veit a.d. Triesting
Sprenggruppe SÜD des Sprengdienst NÖLFV
AFKDO Pottenstein
BFKDO Baden
Stadtgemeinde Berndorf
Marktgemeinde Pottenstein
Stadtpolizei Berndorf

Pongratz Bau GmbH
Landwirtschaft Schmatz, Kaumberg

Bericht und Fotos: Ing. STADLER Fl, OLM

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