Gegen 08:45 Uhr wurde der Kommandant per Telefon vom Einsatzleiter St.Veit verständigt, dass das WLF bei einer Fahrzeugbergung in St.Veit benötigt wird.
Mit einem telefonischen Rundruf ist rasch eine Weihnachtsbesatzung gefunden worden, die wenige Minuten später in Richtung St.Veit ausrückte.
Vor Ort erfolgte die erste Einweisung durch den Einsatzleiter.
Ein Fahrzeug war ohne Fahrzeuginsassen rückwärts über eine ca. 7m hohe Böschungskante in die Triesting gerollt. Dabei landete dieses ca. 3m vom Ufer entfernt im ca. 30cm tiefen Flussbett. Mit Muskelkraft konnte das Fahrzeug nicht bewegt werden. Ein erster Ansatz mit der Seilwinde des RLF-St.Veit das Fahrzeug zu bergen wurden schnell verworfen, da das Fahrzeug nicht noch weiter beschädigt werden sollte.
Bei der intensive Planungsphase für den Einsatzablauf galt es folgende Probleme zu berücksichtigen:
-) Distanz des Kranes zum Fahrzeug: ca. 5m zu kurz
-) Hub Last des Fahrzeuges von rund 1800kg auf die Distanz
-) das steile Gelände
-) der durch Regen aufgeweichte Boden als Standfläche für das Fahrzeug
-) Wurzelstöcke im Uferbereich
Nach Abwägung aller Faktoren wurde folgender Ablauf beschlossen.
das WLF wurde Frontal zur Triesting aufgestellt mit maximaler Abstützbreite und zusätzlicher Abstützflächen.
Der Kran wurde im ersten Schritt auf seine maximale Länge in Richtung Triesting ausgefahren, um das Fahrzeug näher zur Uferböschung ziehen zu können.
Der Maschinist und Einweiser wurden hier besonders gefordert, denn der Kran bewegte sich nur wenige cm über der Fahrerkabine des WLF um eine maximale Ausladung erreichen zu können.
Im Zweiten Schritt wurde auf das hydraulische Hebekreuz als "Hebetraverse" umgerüstet, um das Fahrzeug mit Felgenbändern an der Frontachse heben zu können.
Hier war die Herausforderung, die Anschlagmittel so zu befestigen, dass am Fahrzeug kein zusätzlicher Schaden entsteht.
Bei den ersten Hebeversuchen zeigten auch wie erwartet, dass der Kran elektronisch abriegelt um eine Überlastung zu verhindern.
Dadurch waren nur noch die "Sicherheits-Bewegungen" möglich die den Maschinisten in der Kranbedienung zusätzlich einschränkten.
Stück für Stück ist der FIAT gedreht und auf die erste Uferstufe gehoben worden.
Als nächsten Schritt sind Rampen für die Hinterachse gesetzt worden, um das Kraftfahrzeug nicht mit dem Unterboden über die Böschungskante zu schleifen.
Nachdem der PKW endlich aus der Triesting herausgehoben war ging es dann recht rasch die Böschung hinauf.
Nach dem Verstauen der Gerätschaften konnte nach rund 1,5 Stunden die Einsatzstelle verlassen werden.
Wir bedanken uns bei der FF St.Veit und dem Roten Kreuz für die gute Zusammenarbeit.
Einsatzleiter: FF St.Veit
Eingesetzte Kräfte:
FF St.Veit
FF Berndorf-Stadt: 1 Fahrzeug (WLF), 3 Personen
Bericht: Stadler Fl, OLM
Fotos: FF.St.Veit