Zum 2. Einsatz an diesem Sonntag wurde die Freiwillige Feuerwehr Berndorf-Stadt um 16:49 mit Pager, Sirene und Alarm-SMS alarmiert.

Eine Nachbarin sah seit einiger Zeit den Nachbarshund völlig aufgewühlt im Vorgarten um einen geöffneten Schachtdeckel laufen. Bei genauerer Nachschau hörte sie leise Rufe ihrer Nachbarin. Wegen des sichtbar nervösen Hundes traute sie sich aber nicht das betreffende Grundstück zu betreten und verständigte über den Notruf 133 die Polizei.

Bereits 4 Minuten nach dem ersten Aufheulen der Sirene, konnte sich das VRF in Richtung Einsatzstelle aufmachen. Kurz darauf folgten das TLF-1 mit ausreichend Mannschaft und das WLF mit dem Kran für eine Schachtbergung. (erst letzte Woche stand eine technische Übung zum Thema "Rettung aus Tiefen" auf dem Programm)

Beim Eintreffen vor Ort beschützte der Haushund das Grundstück und ließ sich von den Einsatzkräften nicht beeindrucken. Erst als die Besatzung des TLF-1 hinzukam, schreckte der Hund vor der Übermacht der Einsatzkräfte zurück und ließ sich ohne großes Aufheben in das Haus einsperren. Erst jetzt war es möglich mit der Frau Kontakt aufzunehmen.

Es wurde festgestellt, dass sich eine ca. 70 Jahre alte Frau seit einigen Stunden in dem Schacht befand und nicht mehr aus eigener Kraft herauskam.
In der Zwischenzeit trafen auch die, wie im Alarmplan bei einer Menschenrettung vorgesehen, Kameraden der FF St.Veit, a.d. Tristing an der Einsatzstelle ein und standen mit Gerät und Personal bereit als dies erforderlich werden sollte.

Noch während der Lageerkundung landete am angrenzenden Feld der Notarzthubschrauber C3 aus Wr.Neustadt und stieß mit dem Notarzt und einem Flugretter zu der Einsatzörtlichlichkeit. Der Flugretter begab sich in den ca. 1,6m tiefen Schacht und führte einen kurzen Notfallcheck durch. Im Anschluss hievte er die Frau auf, sodass die oben wartende Mannschaft sie übernehmen und ins freie heben konnten. An der Oberfläche angekommen wurde sie auf die vorbereitete Vakuummatratze gelegt und vom Notarzt untersucht. Anschließend wurde das Unfallopfer von den Einsatzkräften des RK, C3 und Feuerwehr über den Zaun auf die Bereitstehende Rettungstrage gehoben.
Zur Abklärung wurde die Hausbewohnerin vom RTW des Roten Kreuzes Triestingtal in ein Krankenhaus verbracht.

Die Besatzung des C3 verließ ohne Patienten die Einsatzstelle, wobei das unten angeführte Video entstanden ist.

Ein Dank an die Feuerwehr St.Veit a.d. Triesting, dem Roten Kreuz, der Hubschrauber Besatzung und der Polizei für die gute, professionelle Zusammenarbeit!


Trotz des glücklicherweise glimpflichen Ausganges war es wieder einmal erschreckend mit anzusehen, wie mehrere  PKW Lenker versuchten, an der Einsatzstelle, trotz Sperre der Polizei und Feuerwehr vorbeizufahren. Erst ein Querstellen 2er Fahrzeuge schaffte dem "Durchzugsverkehr" ein Ende und stellte ein sicheres Arbeiten an den Geräteräumen der Feuerwehrfahrzeuge sicher.

Einsatzleiter: OBI Schiffner P.

Eingesetzte Kräfte:
FF Berndorf-Stadt: 4 Fahrzeuge (VRF, Tank-1, WLF, KDOF), 17 Personen
FF St.Veit a.d. Triesting
Rotes Kreuz Triestingtal: 1 RTW, 3 Personen
Notarzthubschrauber: C3 aus Wr. Neustadt
Polizei Berndorf: 1 Fahrzeug, 2 Personen

Bericht: Stadler Fl, HFM